Am Montag trafen sich rund 200 internationale Professionals und Startups in der „Kalkscheune“, einer coolen Eventlocation direkt an der Berliner Friedrichstraße, um mehr über B2B („Business to Business“) in Berlin zu erfahren. Was ist der Unterschied zwischen Firmen- und Privatkunden? Was muss ich als Berliner Startup bei der Akquise beachten und wo bekomme ich Geld für mein Vorhaben her? In 9 Panels und 13 Workshops wurde diesen Fragen nachgegangen. Gründerzeit war vor Ort und fasst den Tag zusammen.
Um 10 Uhr eröffnete Initiator und Projektmanager Lutz Villalba die erste Konferenz ihrer Art in Berlin. Die Idee kam ihm Ende 2012, als er – damals noch Mitorganisator des Tech Open Airs – per Facebook teilte, ob es Interesse an B2B-Meetings gäbe. Um das Konzept zu testen, veranstaltete Villalba-Adorno 7 „Open Meet-ups“, zu denen immer zwischen 20 und 40 Entrepreneuren kamen. Das Ergebnis: die UberB2B-Konferenz.
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Für Startups sei B2B ein „New Market“, der aber vor allem eines ist: „Money, Money, Money“, so Villalba. Auf der UberB2B sollen sich alle treffen können, die Interesse an B2B haben – egal ob Studenten, Investoren, Startups oder Konzernlenker. Es soll einfach ein Einblick in unterschiedliche Perspektiven ermöglicht werden!
Gleich nach der Eröffnung gab es ein cooles „Warm Up“. In spontan gefundenen 4-er Gruppen mussten gemeinsam Fragen zur Berliner Startup-Szene beantwortet werden. Das Warm Up ermöglichte erste Kontakte und die Gewinner-Teams bekamen Freigetränke auf der After-Conference-Party. Um 11 Uhr startete dann – in ziemlich lässiger Stimmung – das Programm.
[singlepic id=28 w=320 h=240 float=left]Die Veranstaltungstitel waren oft ein Mysterium – Beispiel: „I see beyond the startup hype“. Die Auswahl der 30 Speaker war bunt gemischt und gut durchdacht.
Von 12 bis 13 Uhr gab es eine lange Mittagspause. In dieser Zeit fand wohl das meiste Networking statt – vielleicht auch durch die „spärliche“ Verpflegung mit einfachem aber guten Kuskus gefördert 😉
Die letzte Veranstaltung „I am B2B Made in Berlin“ war mit Abstand die interessanteste. 8 Startups aus Berlin konnten sich in 3 Minuten vorstellen und vor einer Experten-Jury – bestehend aus Christoph Räthke (Berlin Startup Academy) und @Thomas Madsen-Mygdal – beweisen. Unter anderem:
@Adelina Peltea von splinter.me, einer Art „vereinendes Profil“ für Online- und Social-Media-Anwendungen. Eine interessante und bereits gut entwickelte Software für Professionals. User macht das Zusammenfassen aller im Internet über ihn verfügbaren Daten eher noch gläserner. Das Konzept erinnert stark an Personen-Suchmaschinen. Zahlen muss man nichts, sein Profil aber wahlweise mit LinkedIn oder Facebook verknüpfen.
Andreas Uthmann von SocialSalesMap.com, einer Art B2B-CRM („Customer Relationship Management“) für Vertriebsteams. Mit interaktiven Funktionen wie Beziehungs-Mind-Maps und Social-Media-Monitoring ist die 30-Tage Testversion sicher einen Versuch wert!
@Mario Paladini von G1OBALS.org, eine Art Rabatt-Portal und Empfehlungsnetzwerk für „höhere Schichten“. Von Wohnungen bis hin zu Car-Sharing findet man schon jetzt eine ganze Reihe an Angeboten. Um Mitglied zu werden, muss man um eine Einladung bitten.
Yannick Sonnenberg von der elefunds GmbH, einem „Aufrunden bitte!“ für Online-Shops. Shopkunden können die Beträge bei Ihrer Bestellung aufrunden und so einer wohltätigen Organisation spenden. Elefunds erhält Provision von den unterstützten Organisationen sowie einen Beitrag vom Online-Shop. Der Shopbetreiber gibt sich selbst ein Wohltätigkeits-Image (Stichwort: CSR) und erhält Social-Media-Backlinks durch die „Teilen“-Funktion für Spender.
Martin Böhringer (CEO) von hojoki.com, einem tollen Projektmanagement-Tool für einfachere Teamarbeit. Der Clou: die Software verknüpft die wichtigsten Cloud-Anwendungen wie Dropbox, Google Drive etc. auf ein Dashboard. So kann die Power diverser Online-Tools gebündelt und im Team ausgenutzt werden. Aufgaben können vergeben und intern kommuniziert werden. Nach eigenen Angaben hat hojoki bereits 100.000 Mitglieder.
Bogdan Tomassini-Buechner von Digital Purchase Order, einem Tool um Budgets einfach zu verwalten und seinem Team Gelder freizugeben. Die Saa-Software macht allerdings nur bei großen Teams Sinn. Deshalb sicherlich auch der hohe Preis: ab 300 Euro netto pro Monat.
Pepijn de Visscher von Ideedock, einem Wiki-Tool, welches eine interne FaQ-Datenbank aufbaut.
Die UberB2B endete schließlich am späten Nachmittag mit einem intensiven Networking im Innenhof, dem sich viele Leute mit einem Bierchen in der Hand anschlossen. Auf der After-Conference-Party am Hackeschen Markt wurde der Tag anschließend ausgeklungen.