Limited auf eigene Faust gründen!

(…Fortsetzung von Seite 1:)

Der Company Secretary ist die Person in der Ltd. (oder auch Extern), die sich um die Formalien für die Limited kümmert. Sie reicht die Jahresabschlüsse (Annual Returns) ein und ist der Adressat der Behörden. Idealerweise verzichtet man als Gründer auf eine weitere Person um Kosten zu sparen.

Es gibt in UK eine Reihe von Büro-Dienstleistern, die neben einer gesetzeskonformen Zustelladresse für Ausländer auch den Job des Company Secretary übernehmen. Sie fertigen den Annual Return (Jahresabschluss) an und sind Ansprechpartner für die Behörden. Die Dienstleister sind oft kleine Unternehmen, die ähnlich wie Virtual Assistants agieren. Ein solcher Service ist aber gerade in Großbritannien nicht ganz billig. Mehrere Hundert Euro sind pro Jahr schnell fällig.

myukmailboxIch habe mich für MyUKMailbox (http://www.MyUKMailbox.com) entschieden. Zum einen, weil die verfügbaren Bewertungen vertrauenswürdig aussahen, zum anderen aber, weil es eine kostenfreie Mitgliedschaft (5 Pfund Einrichtungsgebühr) gibt. Diese Standard-Mitgliedschaft bietet nicht die Möglichkeit des Mail-Scannings und eine Postweiterleitung ist sehr teuer. Vorteile sind aber:

  • die Adresse wird schon bei der Registrierung angezeigt
  • es gibt eine kostenlose Benachrichtigung per Mail, sobald ein neuer Brief eingegangen ist. Zudem hängt ein Foto des Mailings an.

Da meine Ltd. eine reine Verwaltungsgesellschaft für ein Ltd. & Co. KG – Konstrukt sein wird, müssen pro Jahr nicht mehr als 2 Briefe weitergeleitet werden. Viele automatisch erstellte Dokumente der britischen Behörden werden ohnehin auch per Mail versendet, sodass eine Weiterleitung nicht einmal zwingend notwending ist. Pro Brief-Weiterleitung nach Deutschland berechnet MyUKMailbox ca. 20 Euro. Summa summarum liegen wir also bei 45 Euro im ersten Jahr. Die Adresse sieht so aus:

Name der Firma
83 ROSEVILLE ROAD
OFFICE (), SUITE # ()
LEEDS
WEST YORKSHIRE
ENGLAND
LS8 5DT

Ich habe bei der Registrierung meinen Namen als Empfänger, statt den Firmennamen angegeben. So bleibt die Adresse für die Zukunft noch multifunktional (weitere Firmen o.ä.) und ich laufe bei der Online-Gründung nicht Gefahr, dass die Anmeldung zurückgewiesen wird und ich den Firmennamen nachträglich ändern muss. Schließlich habe ich die Adresse ja schon vor der rechtskräftigen Eintragung durch das Companies House „bestellt“.

Weitere interessante Anbieter ohne längerfristige Vertragsbindung sind z.B.:

http://www.ukmailboxes.co.uk/ (ca. 300 Pfund p.a. für eine Business Adress, monatlich zahlbar)

http://www.crc-essex.co.uk/mailbox/products/Registered_Mailbox_Address-1-5.html (Aktion: 99 Pfund für eine Registered Office Adresse, leider keine Bewertungen gefunden)

http://www.kentspace.co.uk/mailbox-services.html (Preis nur nach Angebotsanfrage, Möglichkeit der Selbstabholung, ganzes Business Center und Storage)

http://www.westone-business.co.uk/holborn-ec1-virtual-address-service–mail-forwarding—12-months-plus-2-months-free-8-p.asp (ca. 115 Pfund pro Jahr, Adresse direkt in London, Forwarding kostenlos, exkl. Porto)

http://londonpobox.co.uk/prices.html (umfangreiche Features, ca. 120 Pfund pro Jahr)

4. Online-Registrierung einer neuen Ltd. (webfilling)

Zunächst möchte ich noch darauf hinweisen, dass das britische Companies House eine exzellente Schritt-für-Schritt-Anleitung in einfach verständlichem Englisch veröffentlicht hat. In 7 kurzen Kapiteln erfährt der Leser alles Wesentliche zu den britischen Unternehmensformen, die Ausgestaltungsmöglichkeiten und vieles mehr. Ansehnlich und technisch auf dem neusten Stand ist die Website außerdem: https://www.gov.uk/limited-company-formation

Hat man sich also schlau-gelesen und möchte eine Limited gründen. Klickt man einfach auf: https://www.gov.uk/register-a-company-online und dann auf „Start now“. Es folgt eine Weiterleitung auf die Websites des Companies Houses.

(Weiter lesen auf der nächsten Seite…)

3 Gedanken zu „Limited auf eigene Faust gründen!“

  1. „Anonymität ist kein Muss“

    Sorry, aber warum sollte jemand so dumm sein und mit seinem eigenen Namen gründen, statt einen Treuhänder zu nutzen??? Damit ist die Haftung weg und die Gerichte in Deutschland können den Firmenmantel für ungültig erklären.

    Vergessen wird die steuerliche Abwicklung. Gründer geraten in England oft in große Probleme, da Sie entweder kein Englisch können und/oder das Steuersystem dort nicht kennen. Der Artikel hat viele Wissenslücken. Unbedingt nachbessern!!!

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