Wie ich eine neue Art von Sprachschule aufbaue

(…Fortsetzung von Seite 1:)

Genau hier setzt das Unternehmen ein, das ich gerade aufbaue: Es heißt rapidlingo, und der Name wird Programm sein.

Ganz grundsätzlich funktioniert es so: Der Lernende wird für 1-3 Monate in das Land reisen, dessen Sprache er lernen will. Rapidlingo wird ihm dabei helfen, sich in kürzester Zeit einzuleben und einheimische Kontakte zu knüpfen. Das bringt Gelegenheiten, die Fremdsprache durch Sprechen zu erlernen. Gleichzeitig bietet rapidlingo ein umfangreiches Belohnungssystem – umso mehr du in der Fremdsprache kommunizierst, desto mehr Belohnungen bekommst du. Also zusammengefasst (am Beispiel von Deutsch als Fremdsprache):

  1. Ich bin in Deutschland, also spreche ich Deutsch.
  2. Umso mehr Deutsch ich hier spreche, desto mehr Belohnungen bekomme ich.

Der erste Punkt sagt bewusst „spreche“, nicht „lerne“. Es geht darum, die Fremdsprache zu sprechen, dabei das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen zu entwickeln, und die Angst vor Fehlern zu verlieren. Fehler werden in dieser Sprachschule gefordert, denn ohne sie gibt es beim Sprachenlernen keinen Fortschritt. Es geht darum, sich in den drei Monaten sprachlich so viel wie möglich auszuprobieren. Und das bringt uns zu Punkt 2:

Die Sprachschule wird die Lernenden darin unterstützen, sich in kürzester Zeit in der neuen Umgebung zurecht zu finden und sich in die einheimische Kultur zu integrieren. Das beginnt bei Hinweisen für Aktivitäten, etwa Sportvereine, und reicht bis hin zur Vermittlung von kleinen Jobs, durch die sich selbst finanzschwache Teilnehmer ihren Aufenthalt finanzieren können. Wichtig ist allein, dass die Teilnehmer unter Muttersprachlern und dadurch gezwungen sind, die Fremdsprache täglich anzuwenden.

Um dem Lerner für seine Aktivitäten und Bemühungen auch angemessene Belohnungen zu bieten und ihn damit über das eigentliche Lernen hinaus zu motivieren, muss es eine Möglichkeit geben, diese Aktivitäten zu protokollieren. Hierfür gibt es ein spezielles Teilnehmer-Portal im Internet. Der Lernende kann dort ein paar Zeilen in der Fremdsprache verfassen, erhält dafür Erfahrungspunkte und bekommt außerdem eine korrigierte Fassung seines Berichtes zurück.

Für bestimmte Mengen an Erfahrungspunkten erhält der Lerner dann Belohnungen, die ihm das Leben in der Stadt schöner machen. Belohnungen können etwa sein: Gutscheine für Essen/Shopping/Tagesausflüge/Carsharing, Freikarten für Events, besondere Geheimtipps über die Stadt. Diese Belohnungen führen im besten Fall zu einer noch stärkeren Integration des Lernenden.

Durch die ständigen Gelegenheiten, die Fremdsprache mit Einheimischen zu sprechen, und die damit einhergehenden Belohnungen, die wiederum zu weiteren Gelegenheiten führen, wird der Lernende die Fremdsprache innerhalb von drei Monaten fließend beherrschen. Er wird problemlos in der Lage sein, eine Konversation in der Sprache zu führen. Anschließend kann er seine Kenntnisse problemlos ohne Lehrer fortführen. Damit spart er sich jahrelangen halbherzigen Unterricht mit dem Ergebnis, die Sprache nur ein bisschen zu können und kaum Sprechpraxis zu haben.

Wie geht es weiter?

Ich habe nun die wichtigsten Features von rapidlingo in Form eines Web-Portals umgesetzt und führe einen ersten Testlauf durch. Mit dem will ich Folgendes erreichen:

  • Herausfinden, wie das System bei den Lernern ankommt.
  • Herausfinden, wie ich das Belohnungssystem am besten staffele.
  • Erste Erfahrungsberichte sammeln und damit eine echte Betaversion des Systems erschaffen.

Aktuell gibt es bereits einen Teilnehmer im Testprogramm, ich suche nach zwei weiteren. Der Testlauf wird voraussichtlich bis Mitte Mai gehen. Parallel dazu werde ich mich auf die Suche nach Partnern begeben. Zudem nehme ich mit rapidlingo am Entrepreneur Contest von Ben&Jerry‘s teil. Die Fortschritte in allen Bereichen vermelde ich auf dem rapidlingo-Blog (blog.rapidlingo.org).

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Hier geht es direkt zur Sprachschule Rapidlingo: www.rapidlingo.org