Aufbewahrungspflichten von Handelsbüchern und digitale Aufbewahrung

Um die Geschäftsvorfälle eines Unternehmens nachvollziehen und zweifelsfrei belegen zu können, schreibt der Gesetzgeber eine Aufbewahrung von wichtigen Unterlagen vor. Unter die Aufbewahrungspflicht fallen (gem. §257, Absatz 1, Nr. 1 HGB) für jeden Kaufmann Handelsbücher, Inventare, Eröffnungsbilanzen, Jahresabschlüsse, Einzelabschlüsse nach §325 Abs. 2a, Lageberichte, und weiter: „Konzernabschlüsse, Konzernlageberichte sowie die zu ihrem Verständnis erforderlichen
Arbeitsanweisungen und sonstigen Organisationsunterlagen,
2. die empfangenen Handelsbriefe,
3. Wiedergaben der abgesandten Handelsbriefe,
4. Belege für Buchungen in den von ihm nach § 238 Abs. 1 zu führenden Büchern (Buchungsbelege).“

Zusammengefasst heißt das für den Einzelunternehmer: alle empfangenen und ausgestellten Rechnungen (Handelsbriefe) sowie die Buchungsbelege seines Buchhaltungsprogrammes müssen aufbewahrt werden.

Die in Absatz 1 Nr. 1 genannten Dokumente (Handelsbücher, Inventare, etc.pp.) sowie die in Nummer 4 genannten Buchungsbelege müssen 10 Jahre aufbewahrt werden. Die sonstigen in Absatz 1 aufgeführten Unterlagen 6(empfangene und ausgestellte Rechnungen) 6 Jahre aufbewahrt werden.

Mit Ausnahme der Eröffnungsbilanzen und Jahresabschlüsse dürfen alle Unterlagen auch auf digitalen Datenträgern aufbewahrt werden, sofern diese:
den formellen Grundsätzen Ordnungsgemäßer Buchführung entsprechen, sowie
während der gesamten Aufbewahrungsdauer verfügbar und jederzeit lesbar sind und
die digitalen Dokumenten bildlich und inhaltlich dem Original entsprechen